Dienstag, 30. Januar 2018

Gandia - Carlet - Llíria (CV50) - Sogorb (CV25) - El Grau de Moncofa

183.Tag, Sonntag 1.Mai

Der Tag beginnt wieder mit Chinakrachern und Feuerwerk - wahrscheinlich feiert man hier so den 1.Mai? Wir, besonders aber Farah, finden das ziemlich doof! Im Bus bleibt sie noch einigermaßen entspannt, aber draußen zieht sie wie ein Schlittenhund, nur weg von diesem unheimlichen Lärm! Sowieso ist Gandia kein guter Ort für Hunde: der Strand ist tabu, so sauber, gepflegt und dauernd von Sportlern aller Art genutzt, und die ebenso gepflegten Grünflächen finden Farah und Leon komplett uninteressant - es sind halt echte Naturburschen!

Sag mal, wo sind wir nur hier wieder gelandet, eine Zumutung! Ich gehe ein vor Langeweile! Immer diese doofen Leinenspaziergänge, kein Rennen, kein Jagen, kein Spielen im Sand und selbst das Schnuppern auf dem Grün ist total öde! Das machen wir nur aus Liebe zu unseren Menschen mit, nicht wahr Farah? (Naja, und weil sie außerdem so gute Dosenöffner sind!) Ansonsten wären wir schon längst über alle Berge...    

Mich hält hier nichts mehr: Die Hafenansicht habe ich nun in jedem Licht und jeder Stimmung fotografiert und auch er will nicht länger in Gandia bleiben.

Weiter Richtung Norden! Wir umfahren Valencia in großem Bogen und hoffen auf eine ähnlich schöne Tour wie durch das Vall de Gallinera. Aber da werden wir etwas enttäuscht. Es werden wieder Obst, Oliven und Mandeln auf großen Plantagen angebaut, die Orte aber, durch die wir kommen, sind modern und nichtssagend. Wir finden auch wieder keinen geeigneten Stellplatz für einen schönen Spaziergang, denn Park- und Haltemöglichkeiten gibt es nur in den Städten.

Am Stadtrand von Carlet halten wir auf einem sandigen Parkplatz, nahe eines ausgetrockneten Kieselflussbettes. Hier entlang mache ich dann einen Hundespaziergang und lande auf der anderen Seite inmitten von großen Pfirsichplantagen. Leider sind die Früchte noch nicht ganz reif, sonst müsste ich wohl Mundraub begehen. Aber vielleicht habe ich auch Glück gehabt, denn just in diesem Moment kommt der Bauer in einem klapprigen Seat angefahren, der hätte mich wohl genau erwischt!

Ich entdecke einen leuchtend rot blühenden Strauch und bei näherem Hinsehen erkenne ich, dass es wohl Granatapfelblüten sind. So sieht es jetzt also auch in der Palmeraie in Agdz aus, dort stehen neben den Mandelbäumen auch viele Granatapfelsträucher, so schön!




Als ich wieder zurück zum Bus komme, füllt er gerade unsere Wasserkanister an einer öffentlichen Wasserstelle am Rand des Parkplatzes. Schöner Zufall, meine ich - er habe es so bestellt, sagt er! Unser Wasser ging nämlich gerade wieder zur Neige!

Der letzte Teil der Tour führt dann wieder durch bergiges Land, wenige Dörfer und kaum noch Plantagen, dafür viele Serpentinen auf einer kleinen, kaum befahrenen Straße (CV25). Anstrengend, und natürlich ist wieder nirgendwo ein Stellplatz in Sicht. Wir bleiben am Stadtrand von Segorbe (Sogorb) erst einmal stehen, um über die weitere Strecke zu beraten. Nochmals ermüdende Serpentinen zu einem Parque Natural oder doch wieder ans Meer, wo wir noch immer einen Stellplatz gefunden haben? Wir entscheiden uns fürs Meer, die Tour war bis hierhin schon anstrengend genug und die Hände tun ihm schon weh vom Lenkradkurbeln...

Der Zufall (?) bringt uns nach Moncofa ans äußerste Ende der Avenida Mare Nostrum. Der erste Eindruck ist nicht unbedingt überwältigend, aber die Hunde haben hier im Anschluss an den Strand direkt eine große sandige Wiese, die ihnen offensichtlich viel mehr zusagt, als der gepflegte Rasen in Gandia. Und es ist ruhig, verschlafene Vorsaison, hier können wir uns erst einmal niederlassen. Unter den wachsamen Augen der Guardia Civil... Es sieht allerdings nicht so aus, als wenn sie sich tatsächlich für uns interessieren würden, sie machen auch ein Päuschen hier am äußersten Ende der Avenida.







Zum Abendessen gibt es Enrecôte und Endivas für mich (und die Hunde), während er eine leckere (sagt er) Dose vegetarische Linsensuppe von Mercadona vorzieht.





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