Mittwoch, 28. Februar 2018

Narbonne Plage 5

198.Tag, Pfingstmontag, 16. Mai

Auch heute findet wieder ein Flohmarkt an der Strandpromenade statt, aber anders als gestern eher mit professionellen Händlern. Es werden auch einige schöne Dinge angeboten. Er ersteht eine hübsche kleine funktionierende antike Thermoskanne.

Morgens klopft es nach dem Wachwerden energisch an unsere Tür, die Gendarmen! Sie sagen: "Trois jours: Bouger! Mais tranquile!" Sehr freundlich, eigentlich. Wir überlegen weiter nach Sête zu fahren, doch es kommt wieder anders.

Für eine letzten Spaziergang am "Capitan" parken wir den Bus in einer Seitenstraße - und finden den Platz ziemlich ideal für eine weitere Nacht. Es gibt bloß leider kein WiFi mehr von der Brasserie oder von Vargas. Aber das hätten wir in Sête auch nicht gehabt!






Und so komme ich heute auch noch zu einem letzten Abendessen im Bacchus des Karantes:"Magret de Canard" - es ist gut, doch ich habe den Eindruck, dass der Koch ein anderer ist als bei meinen letzten beiden Besuchen. Die Liebe fehlt dieses Mal... Sowohl bei der Garnitur als auch ein wenig bei der Zubereitung. Trotzdem: Die Qualität ist immer noch seht gut, vor allem die der Entenbrust.





Narbonne Plage 4

197. Tag, Pfingsten, Sonntag 15. Mai

Narbonne Plage an Pfingsten - nicht mehr der fast menschenleere beschauliche Ort, jetzt tobt hier der Bär: Auf der Promenade findet ein Flohmarkt statt, allerdings mehr ein Trödelmarkt mit gebrauchten, aber nicht antiken Dingen. Ähnlich wie der bei uns in Flingern... Trotzdem, die Leute kommen in Scharen und kaufen nach Herzenslust. Auf "unserem" Parkplatz ist ein ständiges Kommen und Gehen. Fotos gibt es allerdings keine davon, stattdessen zur Abwechslung einmal von den Hunden im Bus und am Strand :-)







Abends möchten wir gerne im "Bacchus des Karantes" essen, doch: "Je suis désolé, alle Tische sind reserviert", sagt uns der Wirt. Heute ist hier Life-Music, ein Gitarrist und Sänger sowie ein Saxophonist covern mehr oder minder gelungen Songs von Prince, Michael Jackson und anderen. Wir hören mit im Bus und essen hier alternativ zum Bacchus-Menu Pilzomelette.



Montag, 26. Februar 2018

Narbonne Plage 3

196.Tag, Samstag 14.Mai

So, endlich, die Regenwolken verziehen sich, auch wenn der Morgenhimmel noch dramatisch aussieht - aber es stürmt und stürmt. Warum kann den nicht einfach einmal nettes warmes mediterranes Wetter sein?



Beim El Capitan, wo der Boden unter einigen Kiefern ziemlich durchwühlt war, entdecke ich frische Spuren im Lehm. Auch hier, so nah an den Häusern also Wildschweine! Ganz Frankreich scheint voll davon zu sein. Asterix ist keine Fiktion!



Am bebauten südlichen Teil des Capitan sehe ich in einer Feriensiedlung einen kleinen Waschsalon. Die Tür ist offen, drei Waschmaschinen, ein Trockner, kein Mensch weit und breit. Diese Gelegenheit will ich wahrnehmen und mache mich später mit zwei Taschen voller Schmutzwäsche auf den Weg, nur fünf Minuten zu Fuß, sehr praktisch! Die Wäsche wird mittelsauber, aber als sie aus dem Trockner kommt, ist sie immer noch feucht, obwohl der 50 Minuten ziemlich lärmend getrocknet hat. Da es schon spät ist, und ich sowieso kein Kleingeld mehr für einen zweiten Trockengang habe, nehme ich die Wäsche so mit, und wir hängen sie an phantasievoll gespannten Zuggummis und einer Hundeschleppleine im Bus auf. Déjà-vu? Na klar, das hatten wir auch in St.Cyprien Plage, nicht weit von hier auf der letzten Reise...




Er ist unterdessen mit den Hunden unterwegs und wird prompt von einem kleinen nicht angekündigten Regenschauer erwischt. Es bleibt aber bei diesem einen Schauer. Abends machen unsere Nachbarn, "Bacchus des Karantes" Party, es wird Geburtstag gefeiert, und zwar ziemlich laut. Stört uns aber nicht, wir schlafen trotzdem.



Sonntag, 18. Februar 2018

Narbonne Plage 2

195.Tag, Freitag 13.Mai

Richtige Entscheidung: Bis auf einen kleinen Schauer gestern Abend bleibt es trocken und heute scheint die Sonne, mit ein paar Wolken dazwischen. Entspannte Spaziergänge mit Toben am Strand und überwiegend Freilauf am "El Capitan". Er arbeitet.


Ich statte der "Brasserie de la Mer" am anderen Ende des Place des Karantes einen Besuch ab, hauptsächlich, um deren WiFi Passwort zu bekommen, denn zu "Chez Vargas" reißt die Verbindung vom Bus aus öfters ab. Die Moules Frites schmecken wie erwartet nicht besonders gut, sind wahrscheinlich in der Mikrowelle aufgewärmt. Bäh, kein Vergleich zur Bacchus Küche, wo alles frisch zubereitet und köstlich ist. In der Zwischenzeit geht er mit den Hunden zum "El Capitan", so habe ich heute Mittag frei!

Es bewölkt sich dann immer mehr und bevor es wieder anfängt zu regnen, machen wir noch eine Erkundungstour an der bebauten, sozusagen zivilisierten Seite des "El Capitan". Auch schön. Erst nachts hört es dann wieder auf zu regnen...






Samstag, 17. Februar 2018

Saint Bauzile - Millau - Narbonne Plage

194.Tag, Donnerstag 12.Mai

Der Regen hat ein Einsehen, es ist zwar immer noch düster und stark bewölkt, aber immerhin trocken, zumindest von oben! Doch im Bus ist alles feucht, klamm und beschlagen, obwohl wir die Heizung haben durchlaufen lassen.

Nach einem frühen Morgenspaziergang wird schnell gepackt und dann nichts wie los! Zurückfahren ans Meer! Die kürzeste Strecke führt über die Autobahn A 75, ohne Gebühren hier, nur bei Millau gibt es eine alternative Nationalstraße, hier würden auf der Autobahn Gebühren anfallen. Aber wir fahren natürlich ab und durch die Stadt, kaufen etwas Brot und legen später noch eine kleine Pause an der Landstraße ein. Wir kommen zügig voran, über längere Strecken geht es bergab, da rast der Düdo im Leerlauf mit etwa 100 Stundenkilometern fast lautlos über die Straße! In den Cevennen ist die Landschaft auch von der Autobahn aus gesehen noch schön, danach wird es etwas langweilig. Aber Mohnblüten in den Feldern versöhnen auch hier. Schließlich haben wir die 250 Kilometer Strecke, für die wir auf der Hinfahrt zwei Tage gebraucht haben, tatsächlich in einem halben Tag geschafft!







Und Narbonne Plage empfängt uns mit Sonnenschein (noch, auch hier ziehen über dem Meer im Moment dunkle Wolken auf). Die Hunde lieben den Strand und toben, danach geht es noch zum "El Capitan" und am Abend genieße ich wieder Sterne-Küche in "meiner" Pizzeria "Le Bacchus des Karantes". Dorade mit Gemüse, Salat und Reis. Alles exzellent, wirklich, und für nur insgesamt 20 Euro.










Navacelles - Mt. Aigonal - Fraissinet de Fourques - Florac - Saint Bauzile, CP Municipal

193.Tag, Mittwoch 11.Mai

Wir wachen ohne das Geräusch des Regens auf dem Dach auf, nur einzelne dicke Tropfen, die von den Bäumen fallen, sind zu hören. Der Himmel ist weiterhin bewölkt, mit ganz kleinen blauen Lücken dazwischen und darunter ziehen Nebelschwaden über das Dorf. Ein traumhafte Stimmung - auch zum Fotografieren...











Auf der Straßenkarte sehe ich dann, wo wir hier sind und wie wir uns verfahren haben - Egal, das lässt sich wieder korrigieren. Von Vigan aus könnten wir Ganges erreichen und dann unsere ursprüngliche Route weiterfahren - oder wir machen eine Hardcore Cevennen Tour über Serpentinen durch den Nationalpark Cevennen über den Mt. Aigonal nach Florac und weiter nach Mende. Wofür entscheidet sich der Kapitän unseres Schiffes? Natürlich für die abenteuerliche Variante.

Und so geht es hoch in die Berge, bis wir in die Wolken kommen. Wir sehen nichts, nur fünf bis zehn Meter weit, dann ist alles weiße Watte. Er und der Düdo arbeiten hart, die Strecke ist wirklich kurvenreich und steil, bis über 1600 Meter hoch. Hier ist immer noch Winter, das braune Herbstlaub hängt noch an den Bäumen, während ein paar hundert Meter unterhalb alles frühlingshaft sattgrün ist.






Hier machen wir eine Pause, in Fraissinet-de-Fourques, gehen mit den Hunden spazieren und füllen unsere Wasserkanister mit Trinkwasser aus einem öffentlichen Brunnen neben der Straße wieder auf. Es folgt noch ein kleiner Einkauf in einem Lädchen, welches Produkte der Region anbietet, nicht ganz billig natürlich, aber ich kaufe etwas Wein und ein Glas Lammfleisch und Gemüse in Wein gegart. Das gibt es dann später zum Abendessen, aber nur für mich - der Veganer verschläft das Abendessen lieber.









Es regnet jetzt wieder ununterbrochen, alles ist sehr trist, die Stimmung mies, um nicht zu sagen explosiv, aber wir sind eher schweigsam...

Strom können wir bei diesem düsteren Wetter nur durch Fahren erzeugen, aber er muss arbeiten und kann nicht gleichzeitig fahren. Die Alternative wäre ein Campingplatz mit Stromanschluss. In St. Bauzile folgen wir also der Beschilderung zu einem Camping Municipal. Dafür müssen wir den Fluss über eine schmale Brücke passieren, um dann vor den Toren des noch im Winterschlaf befindlichen Campingplatzes zu landen. Naja. Es ist immerhin ein Stellplatz, von hier kann ich einen Spaziergang im kompletten Regenoutfit machen, auch die Hunde in Regenmänteln... Er schläft derweil erschöpft und total genervt ein. Nachts verweigern die Hunde den letzten Spaziergang im Regen, es soll mir recht sein, auch wenn ich schon komplett angezogen bin, dann gehen wir eben nicht. Jetzt sind wir erst einmal beide wach. Ich bin unruhig, weil er mich mit einer Bemerkung über den Fluss, der wegen des ununterbrochenen Regens über die Ufer treten könnte, alarmiert hat, und er ist unruhig, weil er so keine Möglichkeit sieht zu arbeiten. Mit dem Düdo könnten wir es wohl selbst über Schnellstraßen kaum rechtzeitig nach Hause schaffen, dann bliebe noch die Möglichkeit, wieder zurück ans Meer zu fahren, weil dort laut Wetter-App im Unterschied zum übrigen Frankreich in den kommenden Tagen die Sonne wieder scheinen soll.

Nach der depressiven Stimmung in den letzten Regentagen bin ich auch dafür zurück zu fahren. Narbonne Plage über die Autobahn, das sind etwa 250 Kilometer, das können auch wir in einem halben Tag schaffen!