Samstag, 17. Juni 2017

Tazzarine 2

80. Tag, Dienstag 19. Januar

Ein weiterer Campingplatzbesucher fährt ein - und der kommt uns ziemlich bekannt vor! Ja, es ist Ophorus mit Bongo in seinem Land Cruiser. Großes Hallo!



Mittags machen wir uns mit den Hunden auf ins neue Tazzarine zum Einkaufen. Auf dem Rückweg machen wir Halt in einem Straßenrestaurant, ich habe Lust auf Grillhähnchen. Eine Bettlerin will dort seine Cola abstauben, während sie meinen Salat verschmäht...

Später zeigt uns Ophorus die überdachten Gassen im alten Tazzarine und wir haben auch etwas vorzuführen: Meinen Marabout, den kannte er noch nicht. In diesen Ort bin ich total verliebt! Und außerdem können die Hunde in den verlassenen Palmengärten auf dem Weg dorthin prima frei laufen. Ich mache noch mehr Fotos, kann gar nicht genug bekommen. Und ein paar Menschen nehme ich auch auf - Männer in Jellabahs und Turban, die im Schatten des Marabout zusammensitzen und Frauen unterwegs in den Gassen mit schwarzen Tüchern um Kopf und Schultern. Ein orientalisches Märchen!



















Abends sitzen wir alle zusammen im Zeltrestaurant und lassen uns eine von Saalem zubereitete Tajine schmecken. Lecker! Doch wenn die Sonne untergegangen ist, wird  es schnell kühl und so verschwinden wir dann bald in unseren jeweiligen "Rolling Homes".








N'Kob - Tazzarine

79. Tag, Montag 18. Januar

Bevor wir weitwerfahren, spazieren wir noch einmal zu viert durch die Palmeraie und zurück über die staubigen Straßen von N'Kob - alle genießen es!















Die weitere Strecke dann führt durch karge Berglandschaft mit vereinzelten kleinen Palmengärten, die zum Teil auch neu angepflanzt werden. Dafür werden tiefe Brunnen gebohrt (in Tazzarine bis zu 100 Meter), um für die Bewässerung das Grundwasser zu erreichen. Der Spiegel sinkt natürlich entsprechend und die Palmen reichen mit ihren tiefen Wurzeln kaum oder gar nicht mehr dorthin. Außerdem ist das fossile Wasser in der Tiefe sehr salzhaltig. Die Folge ist, dass die Wüste sich immer weiter ausbreitet, was man an den dornigen Akazien erkennt, die auf dem steinigen Boden wachsen. Überlebenskünstler und Unheilsboten!


Die heutige Etappe ist nur kurz, nach 45 Kilometer sind wir in Tazzarine und auf dem hübschen Camping Amastou angekommen, einem umfunktionierten kleinen Palmengarten. Saleem, der Besitzer, heißt uns willkommen, wir sind auch hier die einzigen Gäste, und der Platz gefällt uns ausnehmend gut! Er ist schattig, mit einem offenen Gemeinschaftszelt, es gibt Palmen, Beete mit verschiedenen Pflanzen, unter anderem wohl Weizen, dessen grüne Halme Farah und Leon sehr gut schmecken. Später kommt doch noch ein weiteres WoMo dazu,  Traudel aus Garmisch-Partenkirchen mit ihrem Hund Tina.




Der Abendspaziergang führt uns bis zu einem sehr schönen Marabout im Abendlicht, umgeben von Palmen, Lehmbauten und -Mauern. Ich bin begeistert von diesem magischen Ort!












Sonntag, 11. Juni 2017

N'Kob 3

78. Tag, Sonntag 17. Januar

Eigentlich wollten wir heute weiterfahren, aber wir haben es nicht übers Herz gebracht, Hartmuts Einladung zum Abendessen in seiner Kasbah auszuschlagen. Er erhofft sich dafür ein bisschen gute PR in Deutschland. Bis auf die Hundespaziergänge an der Leine durch den Staub ist es hier ja auch ganz hübsch. Und dann löst sich mittags auch dieses Problem: Ein Weg vorbei an der Kasbah Ait Omar und der darunter liegenden Moschee führt in sehr schöne Palmengärten, wo Farah und Leon super frei laufen können und das auch freudig auskosten. Ich entdecke voll beglückt meinen ersten blühenden Mandelbaum in diesem Jahr und finde N'Kob nun auch sehr schön!









Abends folgen wir Hartmuts Einladung zum Abendessen in seine Kasbah und treffen dort auch Danielle, eine Französin, die hier ihren marokkanischen Freund Mohamed besucht. Danielle heißt hier in N'Kob Leyla, Hartmut wird Mahmud genannt, ich werde in Mina, ein Berberfrauenname, umbenannt und er heißt plötzlich Ali, was ihm nicht ganz so gut gefällt... Wir sitzen zusammen im Restaurant mit Fußbodenheizung, sehr angenehm temperiert und lassen uns köstliches marokkanisch-europäisches Crossover-Essen schmecken: Salat, Reis mit Gemüse in schmackhafter Sauce und dazu sehr pikant gewürzten Tintenfisch. Zum Dessert gibt es eine Erdbeercreme. Küche und Service erledigen sehr freundlich und professionell zwei Berberinnen, die Mahmud eingestellt hat.



In der Dunkelheit unter einem klarten Sternenhimmel durch staubige Gassen vorbei an Lehmhäusern nach Hause zu gehen ist schon sehr unwirklich. Aber wir sind wirklich hier! Die Hunde freuen sich, als wir zurück kommen, sie haben es sich in der Zwischenzeit auf dem Bett sehr gemütlich gemacht: Bettenburg mit Berber-Kissen!