Donnerstag, 30. März 2017

Sitges - Tarragona - L'Ametlla de Mar - Peñíscola 1

21. Tag, Samtag, 21. November

"Ein Scheiß-Tag", das sagt er mehrmals heute - und das stimmt absolut! Wir brechen recht früh auf in Richtung Peñíscola und die Fahrt startet schon desaströs: Die in der Straßenkarte grün eingezeichnete Strecke ist fürchterlich, Ferienort reiht sich an Ferienort zwischen Sitges und Calafell. Alle hundert Meter ist ein weiterer Kreisverkehr und bei einigen weise ich ihn auch noch in die falsche Ausfahrt ein. Da braut sich etwas zusammen. Seine Handgelenke schmerzen. "Wo soll hier eine grüne Strecke sein?" Gut, das war nicht meine Absicht, aber andererseist findet er Schnellstraßen langweilig und anstrengend - und das wäre die Alternative gewesen.

Jetzt wird auch das etwas verdrängte Problem mit dem undichten Kupplungspedal immer drängender, wir sollten eine Werkstatt, am besten von Mercedes, finden! Inmitten eines Gewirrs von Autobahnkreuzen und Ausfahrten sehen wir im Vorbeifahren in einem riesigen Industrie- und Einkaufszentrum eine Mercedes-Werkstadt. Ich hatte sie natürlich nicht bemerkt und schlage ihm dann auch noch die falsche Ausfahrt vor, um dorthin zu gelangen. Er findet dann immerhin an den Ausgangspunkt zurück, von wo wir dann die richtige Ausfahrt nehmen. Aber die Werkstatt, die von der Autobahn so deutlich zu sehen war, finden wir auch nicht auf Anhieb. Stattdessen eine spanischen "gelben Engel", der aber gar kein Engel ist, und uns noch nicht einmal eine unverbindliche Blickdiagnose geben mag. Er macht uns auch keine Hoffnung für die Mercedes-Werkstatt - die schließen am Samstag um 13 Uhr. Es ist fünf Minuten vor eins... Ziemlich entnervt begeben wir uns auf die Weiterfahrt.

Er wütet mich an, dass er keine Lust habe, die gleichen Orte wie das letzte Mal zu besuchen, die gleiche Route, alles schon bekannt. Ich würde immer abblocken, wenn er in die Berge wolle, und auch sein Wunschziel Andorra habe ich so verhindert (stimmt, aber ich wollte nach der Horrornacht bei Le Capelier so schnell wie möglich weg von den Bergen und nicht noch so viel höher klettern). Seitdem hat sich einiges bei ihm aufgestaut und heute ist das Fass übergelaufen. Obwohl er teilweise Recht hat,  bin ich gekränkt und völlig außer mir, weil er so böse ist, so wütend brüllt und ich schreie wütend zurück und das Ganze gerät zum Alptraum. Für mich zumindest.
Für die Hunde halten wir noch einmal kurz an, am Ebro-Delta bei l'Ametlla de Mar auf einem Feld mit Bauschutt, das über und über mit Rosmarin und anderen duftenden Kräutern bewachsen ist. Danach geht es dann in einem Rutsch über die AP7 und N340 bis Peñíscola. Darauf hatte ich mich eigentlich sehr gefreut...
Wir stehen an der Avenida Papa Luna wieder in allererster Reihe mit Blick aufs Meer. Aber es ist sehr stürmisch draußen.







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