Montag, 27. März 2017

Narbonne-Plage - Port-Leucate - Rivesaltes - Estagel - Axat - D118 "Le Capelier"

14. Tag, Samstag 14. November

Gegen zwei Uhr morgens bekomme ich von meiner Nichte und meinem Neffen beruhigende Nachrichten, dass es ihnen gut gehe. Ich weiß, dass die beiden in Paris sind und bin alarmiert: Da muss etwas vorgefallen sein. Im Internet lese ich, dass in Paris mehrere Anschläge mit über 120 Toten verübt wurden, wie schrecklich! Und das, nachdem die beiden auch im Januar, als der Anschlag auf Charlie Hebdo verübt wurde, zusammen mit ihrem Vater in Paris waren! Der Vormittag steht auch bei uns noch ganz unter diesem Ereignis. Wir telefonieren miteinander und ich bitte die beiden, sehr vorsichtig zu sein. Eigentlich wollten sie heute auf den Eiffelturm fahren, doch der bleibt aus Sicherheitsgründen geschlossen, wie ich später lese.

Wir machen noch eine Abschiedsrunde zu "El Capitan", wo auch Leon inzwischen die meiste Zeit mit Falkenglöckchen frei laufen darf. Dann brechen wir auf, wir wollen eine Bergetappe wagen und über die Pyrenäen nach Spanien fahren. Zunächst geht es nach Süden, vorbei an Port Leucate, was wir schon von der letzten Reise kennen. Bei Rivesaltes halten wir uns in Richtung Westen, zunächst noch sehr gemächlich bergan über eine Route de Vin, vorbei an gelbrot leuchtenden Weinbergen und Domaines, die Wein-Degustationen anbieten. Eine sehr schöne Strecke in Richtung Foix! In Estagel machen wir Halt auf dem Hof einer Weinkooperative, "Cotes d'Agly", und spazieren dort am Fluss entlang, der sich hinter dichtem Schilf verbirgt. Es ist heiß, das Mittagslicht gleißend.




Bei Axat wechseln wir dann auf die eigentliche Bergstrecke. Bis hierhin haben wir eine junge Anhalterin mitgenommen, die unterwegs zu einem Fest in den Bergen ist. Wenn das mal stattfindet, an diesem Trauertag in Frankreich! Ein Ball in ihrem Heimatort ist jedenfalls abgesagt worden.





Eine Weile führt uns die Straße durch das Tal entlang des Flusses Aude, es ist sehr eng und düster hier. Viel Sonne kommt nicht hierher, die Straße ist noch immer feucht. Stellplätze gibt es natürlich auch nicht, jedenfalls keine, die uns zusagen. Dann geht es hoch hinauf, wir verlassen den Fluss und fahren in Richtung des letzten Abendlichts, in dem die Bergspitzen noch leuchen. Aber auch hier finden wir nichts Einladendes zum Bleiben. Schließlich stellen wir uns, bevor die Sonne ganz untergegangen ist, in 1200 Meter Höhe neben ein verlassenes Haus. Unheimlich, irgendwie! Noch dazu, wo hier kein Telefonnetz ist! Eine kaum noch erinnerte Erfahrung, ohne Telefonanschluss in der Wildnis und Dunkelheit!




 






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