68. Tag, Donnerstag 7. Januar
Vormittags gehe ich nach Agdz , eine halbe Stunde durch südmarrokanisches Straßenleben, um einzukaufen, Obst, Huhn, Viande hachée, Gemüse, Wasser, Milch - alles, was man so braucht. Und ein paar Souveniers für eine Freundin, die unsere Wohnung hütet... Dann gehe ich zwei jungen Männern auf den Leim, die mich, nachdem sie erfahren haben, dass ich Deutsche bin, bitten, ein paar Zeilen für Freunde in Berlin zu schreiben. Ich lasse mich darauf ein, obwohl ich schon ahne, dass dies ein Trick ist. (Agdz ist die Stadt der Trickverkäufer für uns). Und, na klar, dann wird mir der Berber- und Nomadenschmuck aus Gazellenhorn, vorgeführt, außerdem Kameltouren in die Wüste angeboten, und, natürlich, das gebietet die Höflichkeit, Tee getrunken. Es dauert, der Tee wird frisch zubereitet, und in der Zwischenzeit weiterer Schmuck vorgeführt: das ist halt Alis und Rachids Masche. Naja, nicht so schlimm, ich werde ja nicht zum Kaufen gezwungen, erst als sie zum Schluss Safran anbieten, zeige ich mich interessiert. Doch ein Töpfchen für hundert Dirham - da habe ich sie allerdings ausgelacht. Da ist der Safran ja bei uns noch günstiger... Am Ende bekomme ich dann drei Töpfchen für hundert Dirham bei einem angeblichen Einkaufspreis von vierzig Dirham - haha, das stimmt sicher auch nicht, sie werden schon etwas verdient haben daran, die beiden!
Den Mittagsspaziergang machen wir dann mit dem kompletten Rudel durch die wunderschönste Palmeraie. Vogelgezwitscher, Bienensummen, sonst Stille...
Abends wird Gourmetküche für die Hunde gekocht (Hundefutter so wie bei uns gibt es hier nirgends zu kaufen), es gibt Huhn mit Zucchini und Cous Cous. Sie lieben es!
Und ich bekomme von Mohamed eine hausgemachte Tajine de Poulet zum Bus gebracht, sehr lecker. Er hat wenig Appetit, isst aber auch ein bisschen, etwas widerstrebend.
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