Samstag, 17. Februar 2018

Navacelles - Mt. Aigonal - Fraissinet de Fourques - Florac - Saint Bauzile, CP Municipal

193.Tag, Mittwoch 11.Mai

Wir wachen ohne das Geräusch des Regens auf dem Dach auf, nur einzelne dicke Tropfen, die von den Bäumen fallen, sind zu hören. Der Himmel ist weiterhin bewölkt, mit ganz kleinen blauen Lücken dazwischen und darunter ziehen Nebelschwaden über das Dorf. Ein traumhafte Stimmung - auch zum Fotografieren...











Auf der Straßenkarte sehe ich dann, wo wir hier sind und wie wir uns verfahren haben - Egal, das lässt sich wieder korrigieren. Von Vigan aus könnten wir Ganges erreichen und dann unsere ursprüngliche Route weiterfahren - oder wir machen eine Hardcore Cevennen Tour über Serpentinen durch den Nationalpark Cevennen über den Mt. Aigonal nach Florac und weiter nach Mende. Wofür entscheidet sich der Kapitän unseres Schiffes? Natürlich für die abenteuerliche Variante.

Und so geht es hoch in die Berge, bis wir in die Wolken kommen. Wir sehen nichts, nur fünf bis zehn Meter weit, dann ist alles weiße Watte. Er und der Düdo arbeiten hart, die Strecke ist wirklich kurvenreich und steil, bis über 1600 Meter hoch. Hier ist immer noch Winter, das braune Herbstlaub hängt noch an den Bäumen, während ein paar hundert Meter unterhalb alles frühlingshaft sattgrün ist.






Hier machen wir eine Pause, in Fraissinet-de-Fourques, gehen mit den Hunden spazieren und füllen unsere Wasserkanister mit Trinkwasser aus einem öffentlichen Brunnen neben der Straße wieder auf. Es folgt noch ein kleiner Einkauf in einem Lädchen, welches Produkte der Region anbietet, nicht ganz billig natürlich, aber ich kaufe etwas Wein und ein Glas Lammfleisch und Gemüse in Wein gegart. Das gibt es dann später zum Abendessen, aber nur für mich - der Veganer verschläft das Abendessen lieber.









Es regnet jetzt wieder ununterbrochen, alles ist sehr trist, die Stimmung mies, um nicht zu sagen explosiv, aber wir sind eher schweigsam...

Strom können wir bei diesem düsteren Wetter nur durch Fahren erzeugen, aber er muss arbeiten und kann nicht gleichzeitig fahren. Die Alternative wäre ein Campingplatz mit Stromanschluss. In St. Bauzile folgen wir also der Beschilderung zu einem Camping Municipal. Dafür müssen wir den Fluss über eine schmale Brücke passieren, um dann vor den Toren des noch im Winterschlaf befindlichen Campingplatzes zu landen. Naja. Es ist immerhin ein Stellplatz, von hier kann ich einen Spaziergang im kompletten Regenoutfit machen, auch die Hunde in Regenmänteln... Er schläft derweil erschöpft und total genervt ein. Nachts verweigern die Hunde den letzten Spaziergang im Regen, es soll mir recht sein, auch wenn ich schon komplett angezogen bin, dann gehen wir eben nicht. Jetzt sind wir erst einmal beide wach. Ich bin unruhig, weil er mich mit einer Bemerkung über den Fluss, der wegen des ununterbrochenen Regens über die Ufer treten könnte, alarmiert hat, und er ist unruhig, weil er so keine Möglichkeit sieht zu arbeiten. Mit dem Düdo könnten wir es wohl selbst über Schnellstraßen kaum rechtzeitig nach Hause schaffen, dann bliebe noch die Möglichkeit, wieder zurück ans Meer zu fahren, weil dort laut Wetter-App im Unterschied zum übrigen Frankreich in den kommenden Tagen die Sonne wieder scheinen soll.

Nach der depressiven Stimmung in den letzten Regentagen bin ich auch dafür zurück zu fahren. Narbonne Plage über die Autobahn, das sind etwa 250 Kilometer, das können auch wir in einem halben Tag schaffen!




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