Sonntag, 29. Oktober 2017

Agdz - Foum Zguid

110. Tag, Donnerstag 18. Februar

Aufbruchstimmung! Sehr herzliche Verabschiedung besonders von Mohamed - die beiden Männer mochten sich gut leiden. Jetzt fahren wir wirklich!




Das erste Teilstück der Strecke in Richtung Taznakt ist neu und angenehm zu fahren, es geht gut voran, doch dann biegen wir links ab, genau an dem Straßenschild, wo wir auch vor drei Jahren eine Pause eingelegt haben, nur in umgekehrter Richtung - und jetzt wird es ganz schön unangenehm: Die Straße folgt fast 60 Kilometer einem momentan ausgetrockneten Flusslauf, wird aber anscheinend, wenn der Fluss Wasser führt, auch häufiger überschwemmt und ist entsprechend beschädigt, löcherig und entsetzlich holprig. Alles scheppert im Bus, ich gehe nach hinten und setze mich zu den Hunden, wofür besonders Farah sehr dankbar scheint. Sie küsst mich und legt ihre Pfoten und Kopf demonstrativ auf meinen Arm, damit ich weiter bei ihr bleibe. Hinten kann ich auch besser fotografieren, weil ich aus dem Seitenfenster heraus kein Gegenlicht habe wie vorne. Erst auf den letzten Kilometern vor Foum Zguid ist der Straßenbelag ausgebessert und erneuert. Erleichterung.














Wir bleiben heute auf dem Camping des Hotels "Bab Rimal", eine Anlage mit europäischem Anspruch, noch ganz neu, erst 2014 eröffnet, und das Hotel selbst mit Rezeption, Boutique, Lounge mit offenem Kamin, Restaurant und Pool im Garten macht auch einen guten Eindruck. Nur der Campingplatz, ummauert, ausgestattet mit 2-3 Palmen und Holztischen sowie einem kleinen Sanitärblock, an dem die zwei Jahr Betrieb schon deutliche Spuren hinterlassen haben, ist deprimierend. Der Spaziergang führt in eine ziemlich trockene und staubige Palmenoase in Richtung der Ruine eines alten Ksars - kein Vergleich mit der Palmeraie von Agdz...






Heute essen wir im Hotel-Restaurant, Brochettes und Berberomelette und setzen uns danach noch ans prasselnde Kaminfeuer in der Lounge. Ein junger Mann nimmt neben uns Platz und wir erfahren von ihm eher beiläufig, dass er der Proprietaire ist, Sohn einer Nomadenfamilie aus der Wüste bei M'hamed. So, wie er diese Anlage hier aufgebaut haben soll und so wie er auf uns wirkt (wir merken am nächsten Tag, dass er kaum schreiben kann) mit seinem blauen Turban und seinem pummeligen Babyface, passt es für mich überhaupt nicht zusammen. Aber er vermutet, dass die Familie das Geld für diese Anlage leicht mit teuren 4x4 Touren für Touristen in die Wüste verdient haben kann. Ja, mag sein.







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